AutorInEin Beitrag von Cigdem Kaya
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Die Linke Kreisverband Oberhausen
06.02.2015

Vortrag „100 Jahre Erster Weltkrieg – Die Antikriegsbewegung im Ruhrgebiet“

Im Wilhelminischen Kaiserreich lag im Ruhrgebiet das größte industrielle Zentrum und die Rüstungsschmiede Deutschlands. Mit ihrem Herr-im-Haus-Standpunkt, der sich u.a. in einer ausgeprägten Betriebshierarchie ausdrückte, waren die schwerindustriellen Ruhrbarone eine treue Stütze der Monarchie. Sozialdemokratie und Gewerkschaftsbewegung hatten im Revier vor dem Ersten Weltkrieg einen schweren Stand.

In dem Vortrag wird aufgezeigt, welche Positionen SPD und Gewerkschaften im Ruhrgebiet vor und nach dem 4. August 1914 zum Krieg bezogen.

Vorgestellt wird die Gruppe um die sozialdemokratische Zeitung „Der Kampf“, die sich aus der Duisburger SPD entwickelte, eine radikale Stellung gegen den Krieg bezog und über ihre Zeitung vor allem in Duisburg, Moers, Mülheim und Oberhausen verbreitete.

Die ersten Aktionen gegen den Krieg gingen im Ruhrgebiet jedoch von Frauen aus, die ab Sommer 1915 gegen den Hunger protestierten. Ab 1916 setzten sich die Bergarbeiter gegen die Verschlechterung ihrer Lebenslage mit immer umfangreicheren Streiks zur Wehr. Im Laufe des Krieges kamen radikalere Forderungen hinzu. Innerhalb der freien Gewerkschaft „Bergarbeiterverband“ entstand eine Opposition gegen den Vorstand, der am „Burgfrieden“ mit Monarchie und Kapital festhielt. Von der SPD spaltete sich 1917 die USPD ab. Die Streikwellen der Bergarbeiter hatten einen nicht geringen Anteil an der Novemberrevolution 1918.

In einem kleinen Ausblick werden die Auswirkungen der Antikriegsbewegung im Ruhrgebiet gestreift, die die Arbeiterbewegung im Ruhrgebiet nachhaltig veränderten:
Denn ihren Höhepunkt erreichten sie erst nach dem Ersten Weltkrieg mit den großen Streiks, mit denen die Bergarbeiter die Sieben-Stunden-Schicht durchsetzen konnten und die Sozialisierung des Bergbaus forderten. Ein Ergebnis dieses Radikalisierungsprozesses war die Gründung der Gewerkschaft „Union der Hand- und Kopfarbeiter“ und die Bildung der KPD. Die Klassenkämpfe wurden im Ruhrgebiet sehr entschieden ausgetragen, was sich besonders im März 1920 im Kampf gegen den Kapp-Putsch und noch 1923 während der alliierten Ruhrbesetzung zeigte.

Der Vortrag dauert ca. eine Stunde. Neben den geschichtlichen Ereignissen werden auch einige bedeutende Anti-Kriegs-Aktivisten der Arbeiterbewegung wie Karl Minster Duisburg, Arthur Hammer Essen und Rosi Wolfstein Duisburg vorgestellt.

Sonntag, den 22. Februar 2015, 11.00 Uhr, Linkes Zentrum / Oberhausen

Ab 10.30 Uhr gibt es wieder die Möglichkeit zum Frühstück!

Peter Berens, Historiker

100 Jahre Erster Weltkrieg – Die Antikriegsbewegung im Ruhrgebiet

 

DIE LINKE.Oberhausen – Gesprächskreis Werner Wachner

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