AutorInEin Beitrag von Martin
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Die Linke Kreisverband Oberhausen
27.03.2020

Ersatzlösung für geschlossene Tafel muss her

Bedürftige sind auf Lebensmittelspenden angewiesen

Die Oberhausener Tafel hat wie bereits fast alle Tafeln im gesamten Bundesgebiet auf Grund der Corona-Pandemie die Lebensmittelausgabe eingestellt. Nach eigenen Angaben versorgt die Oberhausener Tafel wöchentlich ca. bis zu 2000 Personen mit dem Lebensnotwendigsten.

Hierzu erklärt der Ratsmitglied Martin Goeke: „Die Schließung wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus ist verständlich und leider unumgänglich. Dennoch trifft dies die Bedürftigsten unserer Stadtgesellschaft unvermittelt und mit voller Härte. Die Betroffenen, darunter viele Kinder und ältere Menschen, sind existenziell auf die Unterstützung mit Lebensmitteln angewiesen. Dass überhaupt so viele Menschen diese Hilfe in Anspruch nehmen müssen, ist ein gesellschaftspolitischer Skandal und offenbart die Lücken des Sozialstaates. Nun aber die Unterstützung Knall auf Fall einzustellen ist aus humanitären Gründen nicht hinnehmbar.

Deshalb müssen kreative Ersatzlösungen her. Viele Kommunen haben auch schon reagiert. Dort werden zum Beispiel von Stadtverwaltung und ehrenamtlichen Helfern Lebensmittelspenden in Kartons verpackt und zur Abholung ohne körperlichen Kontakt bereitgestellt bzw. an die Bedürftigen ausgeliefert. Gerade jetzt ist es dringend geboten, kreative Lösungen zu finden, um den Ärmsten dieser Stadt eine Unterstützung zukommen zu lassen.

Die Stadtverwaltung muss dringend auf die berechtigten Forderungen der Tafel eingehen und die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, von denen viele selbst zur Risikogruppe gehören, mit Schutzmaßnahmen ausstatten, damit die Tafeln schnellstmöglich wiedereröffnen können. Die Stadt trägt auch eine soziale Verantwortung denjenigen Menschen gegenüber, denen schlicht und ergreifend das Geld fehlt, um sich ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen.“

„Überhaupt“, und damit appelliert Goeke auch an die Politik in Berlin: „hat die Große Koalition die Ärmsten überhaupt noch nicht in den Blick genommen. Dabei sind die besonders betroffen: Nicht nur die Tafeln schließen, in den Supermärkten sind nicht selten die billigen Produkte wie Reis und Nudeln ausverkauft, ein Notvorrat ist im Hartz-IV-Regelsatz nicht vorgesehen. Deshalb braucht es jetzt einen Pandemiezuschlag auf alle Sozialleistungen. Stromsperren und Zwangsräumungen müssten umgehend per Verordnung ausgesetzt werden.“

 

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