AutorInEin Beitrag von Angelika Glauch
Die Linke.Liste
Die Linke Kreisverband Oberhausen
09.05.2025

LINKE.LISTE: Alarmierende Situation in der aktuellen Schulentwicklung und –planung

Die Linke Liste Oberhausen macht auf die alarmierende Situation an den Schulen der Stadt aufmerksam. Die aktuellen Entwicklungen bei den Klassenstärken in Grundschulen und der Sekundarstufe 1 sind besorgniserregend und erfordern dringendes Handeln. Die Stadtverwaltung hält sich nicht an die festgelegte Klassenfrequenzrichtlinie bei Grundschulen von 23 Schülerinnen und Schülern pro Klasse. Stattdessen werden die zulässigen Bandbreiten an Grundschulen, aber auch in der Sekundarstufe 1 überschritten, was zu überfüllten Klassen führt. Für den kommenden Jahrgang an den Grundschulen fehlen rechnerisch sogar 10 Klassen, was die Situation zusätzlich verschärft.

Diese Überfüllung hat gravierende Folgen: Die Schülerinnen und Schüler erhalten weniger individuelle Betreuung, was sich negativ auf ihre Lernentwicklung auswirkt. Die Gefahr besteht, dass Kinder mit Förderbedarf oder besonderen Bedürfnissen nicht die Unterstützung bekommen, die sie benötigen. Besorgniserregend ist auch die Entwicklung im Gemeinsamen Lernen: Hier werden die Klassen bis auf 29 Schülerinnen und Schüler aufgefüllt, was eine verantwortungsvolle Förderung der Kinder mit festgestelltem Förderbedarf erheblich erschwert. Inklusion lebt von individueller Betreuung und gezielter Unterstützung – beides wird durch die Überfüllung stark eingeschränkt. „Wenn Klassen so voll sind, leidet die Qualität des Unterrichts enorm“, erklärt Angelika Glauch, schulpolitische Sprecherin der Linken Liste Oberhausen. „Die Schülerinnen und Schüler bekommen nicht die Aufmerksamkeit, die sie brauchen, um wirklich zu lernen und sich zu entwickeln.“ Sie fügt hinzu: „Das ist nicht nur eine Frage der Zahlen, sondern eine Frage der Gerechtigkeit. Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen oder mit Förderbedarf werden hier benachteiligt.“

Die Folgen dieser Überfüllung sind gravierend: Schülerinnen und Schüler haben weniger Raum für individuelle Förderung, was ihre Bildungschancen erheblich schmälert. Es besteht die Gefahr, dass Talente unentdeckt bleiben und Lernschwierigkeiten nicht rechtzeitig erkannt werden. „Wenn wir unsere Kinder nicht ernst nehmen und ihnen die bestmöglichen Bedingungen bieten, verschenken wir ihre Zukunft“, warnt Glauch. „Bildung ist kein Luxus, sondern ein Grundrecht – und das muss in Oberhausen endlich wieder ernst genommen werden.“ Auch führen diese Verhältnisse zu einer starken Überlastung der Lehrkräfte, die ohnehin häufig schon am Limit sind.

Die Linke Liste Oberhausen fordert weiterhin dringend den Bau von zwei neuen Grundschulen sowie mindestens einer weiteren Gesamtschule, um die steigende Zahl an Schülerinnen und Schülern angemessen versorgen zu können. „Diese Forderung haben wir schon lange gestellt“, erklärt Glauch. „Doch die Stadtverwaltung hat die Erstellung eines entsprechenden Schulentwicklungsplans verschleppt und setzt stattdessen auf Containerlösungen, die keine nachhaltige Lösung darstellen.“ Sie ergänzt: „Nur durch den Bau neuer Schulen können wir langfristig die Überfüllung verhindern und allen Kindern gerechte Bildungschancen bieten.“ Die Linke Liste Oberhausen fordert die Stadt auf, endlich Verantwortung zu übernehmen: „Wir brauchen eine nachhaltige Schulentwicklung, die auf Planung und Investition setzt, statt auf kurzfristige Notlösungen“, so Glauch. „Nur so können wir sicherstellen, dass Oberhausen auch in Zukunft genügend Schulplätze hat und die Qualität der Bildung nicht weiter leidet.“

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