Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
meine Damen und Herren,
Böslinge würden das neue Förderprogramm „Jedem Kind Instrumente, Tanzen Singen“ kurz: „Jetiks“ eine „Mogelpackung“ aus Düsseldorf nennen. Und ich bin mir nicht sicher, ob man es nicht sogar tun muss. Denn dadurch, dass die zu begrüßende Ausweitung des Programms in Richtung Tanz und Gesang, ohne eine Erhöhung des Landeszuschusses erfolgt, kommt für die Schulen in Oberhausen einer faktischen Mittelsenkung gleich, was für die Oberhausener Eltern zukünftig bedeutet, dass sie für weniger Förderung ihrer Kinder mehr zahlen müssen. Denn letzten Endes wird die Zuschussreduzierung weitestgehend dadurch kompensiert, dass im Bereich „JeKits-Instrument“ die Elternbeiträge von 20 € auf 23 € erhöht werden und gleichzeitig der Schülerschnitt von 5 auf 6 Schülerinnen und Schülern pro Unterrichtseinheit angehoben wird.
Aber die höheren Gebühren für die Eltern sind nur ein Grund, warum das von der Landesregierung vorgelegte Jekits-Programm alle Erwartungen unterschreitet. Auch der Förderzeitraum wird zukünftig von drei auf zwei Jahre gekürzt. In der Konsequenz werden jährlich zahlreiche Kinder aus finanzschwachen und sozialbenachteiligten Familien ihr Musikinstrument nach dem 2. Jahr zurückgeben müssen und zusehen, wie ihre Klassenkameraden aus wohlhabenderen Familien weiterhin im Nebenraum beim gleichen Lehrer Musikunterricht erhalten. Dabei war das Programm „Jedem Kind ein Instrument“ ursprünglich genau für sie gedacht. Jetzt werden sie wieder ausgeschlossen, obwohl Ministerpräsidentin Kraft doch so gerne mit dem Slogan „Kein Kind zurücklassen“ für sich wirbt.
Letzter Kritikpunkt unsererseits: Die eingeforderte strikte Entscheidung für Instrumentalspiel oder Singen oder Tanzen durch die Grundschule führt im vornherein dazu, dass ein Zusammenspiel der künstlerischen Formen ausgeschlossen wird. Auch das hätte man besser im Sinne einer musischen Bildung lösen können.
Dass wir mit unserer Kritik grundsätzlich nicht alleine dastehen, zeigt sich zum Beispiel an den ähnlichen Vorbehalten gegenüber dem neuen Programm seitens der „Landeselternschaft Grundschulen NRW e.V.“. Als Fazit lassen Sie mich festhalten, dass die Ausweitung von JeKI zu Jekits zu einer Verschlimmbesserung geführt hat. Trotz der doch sehr tiefgreifenden Kritik, möchten wir natürlich kein abruptes Ende der musischen Förderung der Grundschulkinder, allerdings fordern wir von SPD und GRÜNEN, dass sie auf Landesebene den nötigen Druck ausüben, damit die Landesregierung auch die notwendigen Mittel zur Verfügung stellt, damit auch die Rückkehr zu einem drei- oder sogar besser, vierjährigen Förderzeitraum im Interesse der Kinder erfolgen kann.
DIE LINKE.LISTE bezeichnet das neue Landesförderprogramm „Jedem Kind Instrumente, Tanzen Singen“ kurz: „Jekits“ als „Mogelpackung“ aus Düsseldorf, da die zu begrüßende Ausweitung des Programms in Richtung Tanz und Gesang ohne eine Erhöhung des Landeszuschusses erfolgt, was für die Schulen in Oberhausen einer faktischen Mittelsenkung bedeutet. „Die Zeche dafür zahlen wieder einmal die Oberhausener Eltern, die zukünftig für weniger Förderung ihrer Kinder mehr zahlen müssen. So erhöhen sich nicht nur die Elternbeiträge im Bereich ‚JeKits-Instrument‘ von 20 auf 23 Euro, sondern auch der Schülerschnitt wird von fünf auf sechs Schülerinnen und Schülern pro Unterrichtseinheit angehoben“, erläutert der jugendpolitische Sprecher der Fraktion und Ratsmitglied Martin Goeke die Kritik der Fraktion.
Goeke, der bereits in der Ratssitzung am 09.02.2015 zum Programm Stellung bezog, hierzu weiter: „Die höheren Gebühren für die Eltern sind nur ein Grund, warum das Jekits-Programm alle Erwartungen unterschreitet. Auch der Förderzeitraum wird zukünftig von drei auf zwei Jahre gekürzt. In der Konsequenz werden jährlich zahlreiche Kinder aus finanzschwachen und sozialbenachteiligten Familien ihr Musikinstrument nach dem 2. Jahr zurückgeben müssen und zusehen, wie ihre Klassenkameraden aus wohlhabenderen Familien weiterhin im Nebenraum beim gleichen Lehrer Musikunterricht erhalten. Dabei war das Programm ‚Jedem Kind ein Instrument‘ ursprünglich genau für sie gedacht. Jetzt werden sie wieder ausgeschlossen, obwohl Ministerpräsidentin Kraft doch so gerne mit dem Slogan ‚Kein Kind zurücklassen‘ für sich wirbt.“
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