AutorInEin Beitrag von Yusuf
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Die Linke Kreisverband Oberhausen
09.05.2025

Rede auf der Bündnisdemonstration zum Tag der Befreiung

Liebe Freund*innen,

Liebe Antifaschist*innen,

der 8. Mai ist für uns ein Feiertag und ein Gedenktag. Ein Feiertag, weil heute vor 80 Jahren der Nazi-Staat besiegt wurde. Ein Gedenktag, weil wir an die Opfer des Faschismus und alle Menschen erinnern, die Widerstand geleistet haben.

Unser Dank gilt den Befreiern, allen voran der Sowjetunion, die den größten Anteil daran hatten und den höchsten Preis für die Zerschlagung des Nazi-Staates zahlen mussten.

Über 20 Millionen Russinnen und Russen verloren im zweiten Weltkrieg ihr Leben.

Die 12 Jahre der Nazi-Herrschaft waren ein zivilisatorischer Bruch und gingen einher mit unvorstellbarem Terror und Massenmord. Millionen von Menschen jüdischer Herkunft, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung sowie politische Gegner*innen wurden von ihnen systematisch und planvoll ermordet. Der Faschismus kam nicht über Nacht. Über Jahre konnte die NSDAP ihre Macht ausbauen und wurde dabei von Teilen des bürgerlichen Lagers sowie des Großkapitals unterstützt.

Die Nazis traten dabei jedoch als Partei der arbeitenden Bevölkerung auf und gaben vor, ihre Interessen zu vertreten. Sie spalteten die Gesellschaft in Deutsche und Nicht-Deutsche, in Lebenswert und nicht lebenswert. Zuerst hetzten sie gegen alle, die nicht in ihr menschenverachtendes Weltbild passten und schufen durch Straßenterror ein Klima der Angst. Einmal an der Macht, setzten sie ihre Drohungen um. Mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 begannen sie den Zweiten Weltkrieg und setzten die Welt in Brand.

Soweit, liebe Freund*innen, darf es nie wieder kommen! Niemals, Niemals wieder Faschismus!

Wenn wir das sagen, meinen wir auch, nie wieder Krieg! Diese beiden Losungen sind untrennbar miteinander verbunden. Denn Aufrüstung und Waffenlieferungen in Kriegsgebiete sind immer verbunden mit verstärkter Repression nach innen, mit nationalistischen Losungen und den ökonomischen Interessen der herrschenden Klasse.

Aber für die Herrschenden und ihre Profitinteressen kämpfen und sterben, das sollen wir – Und da machen wir nicht mit! Nie wieder Krieg!

Es braucht Verhandlungslösungen, damit nicht noch mehr Menschen sinnlos ihr Leben verlieren. Hierzulande ist es aktuell auch wichtig, sich laut und unmissverständlich gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht zu positionieren.

Die Jugend soll sich ein gutes Leben aufbauen, sich bilden, lernen, arbeiten und die Freizeit genießen – und nicht für die Reichen in den Krieg ziehen!

Liebe Freund*innen,

das Motto der heutigen Demonstration lautet: „Nie wieder ist jetzt!“ Der Slogan ist ein Weckruf. Er drückt aus, dass Geschichte sich wiederholen kann.

Seit Jahrzehnten waren wir einem Krieg nicht mehr so nahe und zu keinem Zeitpunkt der Nachkriegsgeschichte waren die Faschisten so stark wie heute. Wir müssen die Situation nicht nur ernst nehmen, sondern gemeinsam handeln. Selbst der Inlandsgeheimdienst, der sogenannte „Verfassungsschutz“, hat inzwischen begriffen, dass die AfD als Gesamtpartei „gesichert rechtsextrem“ ist.

 

Es ist Zeit für Widerstand!

Die vielen Menschen und Initiativen, die sich auf unterschiedlichen Ebenen und Bereichen gegen rechts und für den Frieden engagieren, müssen sich stärker und verbindlicher vernetzen.

Erfolgreicher Widerstand kann nur als eigenständiger antifaschistischer Pol gelingen, der die systemisch bedingten Missstände im Kapitalismus ebenso wie die rechten Parolen der AfD angreift und soziale Verbesserungen für alle Menschen fordert.

Als Linke wollen wir durch unsere Politik entscheidend dazu beitragen, dass sich die berechtigte Wut auf die Verhältnisse gegen ihre Verursacher richtet: die Superreichen und ihre bürgerlichen Parteien.

Wir brauchen grundlegende Veränderungen und eine sozialistische Perspektive: auf der Straße, in den Parlamenten, in den Institutionen und vor allen Dingen in den Köpfen!

Auf die Barrikaden!

 

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