AutorInEin Beitrag von Lion
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Die Linke Kreisverband Oberhausen
28.09.2020

Redebeitrag beim Klimastreik: Kein Grad weiter!

Kein Grad weiter. Das ist heute unser Motto und es ist ein Ziel, dass wir nicht aus den Augen verlieren dürfen. Eine Erwärmung um 0,8 Grad haben wir längst erreicht und mit schon einem Grad mehr, verfehlen wir die Pariser Klimaziele. Dabei sind die Pariser Ziele keine Marke unter der alles noch gut läuft. Selbst wenn wir die Erwärmung auf 2 Grad begrenzen drohen uns einige Katastrophen. Bei 2 Grad Erwärmung könnten wir mehrere Kipppunkte überschreiten. Unsere Korallenriffs könnten sterben, Gebirgsgletscher und das arktische Sommereis könnten schmelzen und der Sahelmonsun könnte außer Kontrolle geraten.

Zugegeben: das war jetzt sehr oft das Wort „könnte“. Doch wollen wir dieses planetare Chaos riskieren? Ich möchte das nicht und ihr sicher auch nicht.

Deshalb müssen wir die Erhitzung der Erde stoppen!

Jedes Zehntel Grad um das sich die Erde erhitzt, ist ein Schritt in Richtung einer Katastrophe.

Man könnte meinen, ein sofortiger Ausstieg aus der Kohle, die Reduktion des Autoverkehrs auf ein Minimum und ein Verbot von Kurzstreckenflügen sei radikal. Ich sage: Radikal sind diese Maßnahmen gewiss nicht. Sie sind absolut notwendig.

Wir sollten sogar noch weiter gehen. Hier und jetzt wird es Zeit mit unserer Wirtschaft abzurechnen. Denn es war zu großen Teilen auch unser Wirtschaftssystem, dass diese globale Krise mitverursacht hat. Denn in den letzten Jahrzehnten wurde alles getan, um immer mehr Profit zu erwirtschaften, immer mehr zu produzieren und damit immer weiter die Natur auszubeuten. Damit muss jetzt Schluss sein!

Wir brauchen ein neues System, dass im Einklang mit der Natur wirtschaftet. Wir müssen uns fragen, was wir wirklich brauchen und wie viel unser Planet verträgt. An diesen Faktoren muss sich unsere Wirtschaft orientieren und nicht allein am BIP. Die Menschen sollten gemeinsam und demokratisch entscheiden was produziert wird. Der Profit einiger weniger darf nicht das Ziel dieses neuen Systems sein.

Das jetzige System ist ungerecht und diese Ungerechtigkeit schadet unserem Planeten:

Nur mal so zwei Beispiele:

1. jährlich werden 10 Millionen Tonnen genießbare Lebensmittel entsorgt. Dennoch werden diejenigen, die diese Lebensmittel retten wollen, kriminalisiert. Ich sage: Containern darf kein Verbrechen sein. Massiv Lebensmittel vernichten sollte eines sein.

2. laut einer neuen Oxfam-Studie verursacht das reichste 1% der Bevölkerung mehr CO2 als die gesamte ärmere Hälfte der Menschheit zusammen. Es ist in großen Teilen die wachsende soziale Ungleichheit, die unser Klima gefährdet.

Eine klimafreundliche Welt muss eine gerechte Welt sein, in der es keine Superreichen auf Kosten der Ärmeren mehr gibt.

Dafür lasst uns gemeinsam Kämpfen. Egal ob an der Wahlurne, auf der Straße, Zuhause, bei der Arbeit, in der Schule oder sonst wo. Sprecht über Klimagerechtigkeit und überzeugt eure Mitmenschen. Veränderung können wir nämlich nur gemeinsam bewirken.

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