Seit vielen Jahren ist der Zustand für die Mieter:innen des Europahauses eine Zumutung. Ständig wechselnde Eigentümer und Hausverwaltungen erschweren die Lebensumstände der Menschen.
Damit sich die Situation im Gebäude-Komplex in Alt-Oberhausen endlich langfristig ändert, hat Die Linke Liste eine aktuelle Stunde auf der Ratssitzung am 18.11. beantragt, um zu beraten, wie dies umgesetzt werden kann.
Die Verwaltungsspitze hat vor kurzem öffentlich erklärt, die weitere Entwicklung nicht aus dem Blick verlieren zu wollen.
Vertreter:innen der Fraktion waren vor kurzem in den Häusern vor Ort und konnten sich einen Eindruck verschaffen sowie mit den Mieter:innen über ihre Situation sprechen.
Der Zustand des Hauses ist sehr schlecht. Neben defekten Aufzügen ,Klingelanlagen und Briefkästen wurde auch mangelnde Beleuchtung festgestellt.
Dazu kommen offene Baustellen und erheblicher Schimmelbefall in manchen Wohneinheiten.
Immerhin gibt es für die ausgefallene Heizungsanlage inzwischen eine provisorische Übergangslösung, die vermutlich in Folge von öffentlichem Druck installiert wurde.
„Die Situation lediglich im Blick zu behalten, wie es die Verwaltungsspitze nach eigenen Aussagen tut, ist viel zu wenig.“, erklärt Yusuf Karacelik, Fraktionsvorsitzender der Linken Liste.
„Was wir in den Häusern des Europahauses vorgefunden haben, ist ein sehr maroder Zustand, der die Menschen sehr belastet. Es muss jetzt eine Lösung im Sinne der Mieter:innen gefunden werden. Nachdem die Eigentümer W&L Immobilien AG die angekündigte Sanierung bis zum Sommer nicht eingehalten haben, herrscht Stillstand. Die Politik muss sich jetzt massiv einbringen, um die Wohnsituation grundlegend zu verbessern.
Was passiert eigentlich, wenn zum Beispiel ein medizinischer Notfall eintritt, aber die Klingel defekt ist, der Flur im Dunkeln liegt und der Aufzug nicht fährt. Macht sich darüber niemand Gedanken? Das sind unhaltbare Zustände.
Interessanterweise gibt es allerdings sehr wohl vollständig sanierte Wohnungen im Gebäude, die derzeit dem Wohnungsmarkt entzogen werden. Da stellt sich uns die Frage nach den eigentlichen Motiven des aktuellen Eigentümers der W&L AG. Es ist zu befürchten, dass durch die derzeite Praxis ganze Gebäudeteile durch Zermürbung freigezogen und perspektivisch gentrifiziert werden.
Wir fordern von der Oberhausener Stadtverwaltung, alle erdenklichen unmittelbaren Handlungsoptionen zu prüfen, die Lebensumstände der Mieter:innen zeitnah zu verbessern und in der kommenden Ratssitzung darzustellen, wie der aktuelle Sachstand ist. Ebenso sind Gespräche mit der EVO zu führen, um mögliche Stromsperren durch die massiven Außenstände der Verwaltungsgesellschaft für die Mieter:innen zu verhindern.
Dass das Gebäude nach jeweils ein paar Jahren an die nächsten ‚Projektentwickler‘ weiter verkauft wird und immer weiter verfällt, ist doch keine Lösung. Perspektivisch sollte das Europahaus in die öffentliche Hand überführt werden.“
Ein Beitrag von Yusuf
15.11.2024