Am 29. Oktober wurde offiziell bekannt, dass die Kleingärtner*innen in den rund 50 Parzellen in Oberhause Sterkrade vorerst nicht zwangsgeräumt werden. Nach monatelangen Protesten der Betroffenen und zahlreichen Solidaritätserklärungen von Umweltverbänden und mehreren Fraktionen im Rat der Stadt Oberhausen, hat die Geschäftsführung der MAN GHH Immobilien sich bereit erklärt, den Menschen ihre Gärten zu lassen, bis es etwaige Baupläne gibt.
Das Gebiet umfasst 30.000 m² naturbelassene Grünfläche mit altem Baumbestand und zahlreichen, teilweise geschützten Tierarten. Die MAN GHH plant dort eine Bebauung für hochpreisige Einfamilienhäuser, denen die Gärten und Grünflächen weichen sollen.
„Wir haben uns seit bekannt werden dieser Bebauungspläne für den Erhalt der Gärten und Grünfläche eingesetzt. Jetzt freuen wir uns mit der Bürger*inneninitiative über den Etappensieg.“, erklärt Yusuf Karacelik, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE.LISTE.
„Wir halten es nach wie vor für wichtig, dass die Fläche erhalten bleibt. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Es geht um den Erhalt der Bäume und des Lebensraums für viele Tierarten. Darüber hinaus kann hier Regenwasser versickern und die Bäume spenden Kühle im Hochsommer.
Ein städtebauliches Gesamtkonzept kann die Bedeutung der Fläche für den gesamten Stadtteil nicht ignorieren.
Nicht zu vergessen ist darüber hinaus auch der soziale Aspekt. Die Gärten bieten vielen Menschen eine Möglichkeit, zusammen zukommen und sich in der Natur aufzuhalten, die sonst nicht über Gärten verfügen. Wir sind dafür, diese Sozialgemeinschaft und den über 100 Jahre alten Grüngürtel zu erhalten.“
Deutliche Worte findet Karacelik auch für die nach wie vor bestehende Anzeige gegen ein Mitglied der BI Grüne Lunge 3.1., weil es angeblich eine Sitzbank in den Durchgang der Gärten gestellt haben soll.
„Das Festhalten an dieser Anzeige ist wirklich kleinkariert von der Geschäftsführung der MAN GHH Immobilien. Zu einer vorläufigen Einigung gehört auch, von solchen Manövern Abstand zu nehmen. Trotz eines erfreulichen Kompromisses soll ein Gärtner exemplarisch für alle bestraft werden, das kritisieren wir scharf. Es geht doch nur um eine neue Sitzbank, die etwa zwei Meter von einer anderen entfernt steht, letztere steht dort seit etwa 20 Jahren. Wir fordern die MAN GHH auf, die Anzeige zurück zu ziehen und diese Farce zu beenden.“