AutorInEin Beitrag von Yusuf
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Die Linke Kreisverband Oberhausen
08.02.2022

Ratsrede: Die Schließung des Niederrhein-Kollegs nicht hinnehmen!

Sehr geehrte Damen und Herren,

Das Niederrhein Kolleg  soll Geschichte sein, „Das Ende sei besiegelt“, berichtet heute die WAZ. Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer habe sich festgelegt. Die Schließung sei aus sachlichen Gründen dringend geboten.

Das ist natürlich kompletter Unsinn. Die Ministerin wagt die Flucht nach vorne, weil sie merkt dass es berechtigten Widerstand gegen diese wahnwitzige Maßnahme gibt.

Die Studierenden und Lehrkräfte protestieren, mit ihnen die Gewerkschaft GEW. Solidarität kommt auch von Studierenden aus anderen Bildungseinrichtungen. Sie alle wehren sich gegen die Schließung dieser altehrwürdigen Bildungseinrichtung, die seit fast siebzig Jahren Menschen die Möglichkeit auf dem zweiten Bildungsweg gibt, ihre Abschlüsse zu erreichen sich und damit berufliche Perspektiven zu eröffnen.

Diese Möglichkeit soll ihnen jetzt genommen werden und das wollen wir nicht hinnehmen!

Schwarz-Gelb wartet schon seit fast 20 Jahren auf diese Gelegenheit, Bildungsabbau zu betreiben und das NRK zu schließen, damals noch aus der Opposition heraus, einige werden sich erinnern.

Die Argumente sind fadenscheinig. Es würden sich zu wenig Menschen anmelden, heißt es gebetsmühlenartig. Wollen die Landes-CDU und NRW-FDP uns wirklich erzählen, es gäbe keinen Bedarf? Das ist doch lächerlich.

Es ist eine selbsterfüllende Prophezeiung, das NRK erst nicht zu bewerben, dann die Kriterien für die Anmeldezahlen hochzuschrauben um dann zu behaupten, es gäbe zu wenig Studierende. Sehr durchschaubar.

Die Ausweichangebote können das Angebot des NRK nicht kompensieren. Das muss der Landesregierung und selbst dieser Ministerin, die beim Gesundheitsschutz für Schüler*innen in NRW so grandios versagt, doch auch klar sein. Es scheint ihnen nur egal zu sein.

Wie immer sind Kostengründe das eigentliche Argument.

Wir sagen: Bildung darf was kosten, an Bildung zu sparen, ist so unglaublich kurzsichtig und bestraft im konkreten Fall nicht nur potenzielle Studierende in Oberhausen, sondern auch der Nachbarstädte.

Wir treten dafür ein, dass der zweite Bildungsweg gefördert wird, damit Menschen, die aus gesellschaftlichen Gründen nicht die besten Ausgangsbedingungen und Bildungszugänge hatten, gute Abschlüsse, das Abitur, einen Hochschulzugang erwerben können.

Mit der Schließung des NRK versetzt die Landesregierung der Bildungslandschaft der Region einen schweren Schlag.

Deswegen ist diese Resolution als klares Zeichen des Protestes so wichtig.

Wir hoffen, dass die Ratsfraktionen von CDU und FDP den Mut aufbringen, ihr zuzustimmen.

Bis es wirklich gleiche Bildungschancen für alle gibt, ist es noch ein langer Weg. Ob dies von den Herrschenden im neoliberalen Kapitalismus überhaupt gewollt ist, darf bezweifelt werden.

Will schwarz-gelb „die industrielle Reservearmee“ der Niedriglöhner für Konzerne wie Amazon und Co. vergrößern, wie Marx und Engels das bereits für den Frühkapitalismus so treffend analysiert haben?

Anders ist dieses Vorhaben kaum zu erklären.

Zusammengefasst: Das NRK zu schließen, wäre ein riesiger Rückschritt und schwerer Fehler im Sinne dieser Bildungschancen, die es zu vergrößern und nicht zu verkleinern oder abzuschaffen gilt.

Die Politik in unserer Stadt hat die Verpflichtung, sich mit allen Mitteln dagegen zu wehren!

 

 

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